Finally, the German language edition of BEST WHITE WINE ON EARTH called PLANET RIESLING will be published very soon by Tre Torri Verlag in Wiesbaden. Unten in Deutsch / below in German is the story of how my book has unexpectedly become part of the Great Dönnhoff Controversy. For english-speaking readers it may be hard to imagine that the super-elegant dry and sweet Rieslings from the Dönnhoff estate in Oberhausen on the Nahe could be the subject of any kind of debate. “Isn’t it blindingly obvious that they’re great wines?” many will ask themselves. However, the fact that Cornelius Dönnhoff took over the making of these wines from his father Helmut back in 2007, many people in the German wine scene didn’t notice and only found out recently (mainly because they didn’t want to see it), has ignited a major controversy. The fact that the new edition of the Gault Millau Wine Guide to Germany just demoted Dönnhoff has massively stoked the fires of this debate. Although there is much new material about German wines in PLANET RIESLING, this text is identical in content to that in BEST WHITE WINE ON EARTH. In both books Dönnhoff is the only producer on this Planet Riesling to appear in there of the five hit lists!
Jetzt ist es ganz klar geworden: manche Mitglieder der deutschen Weinszene sind gegen Dönnhoff. Seit der ‚Gault Millau Weinguide Deutschland 2015’ das weltberühmte Riesling-Weingut H. Dönnhoff in Oberhausen/Nahe herab gestuft hat, ist das Gut Objekt einer heftigen offenen Kontroverse. Jetzt sind die Gegner, die das Weingut bisher hinter vorgehaltener Hand zerredet haben, lautstark geworden. Jetzt gibt es Aufruhr im Nahetal, das sonst so schön und ruhig ist!
Ich stehe aus tiefer Überzeugung auf der anderen Seite als der Gault Millau und das nicht, weil ich seit Oktober 1986 die Familie Dönnhoff kenne. Aus meiner Sicht ist die Qualität der trockenen Dönnhoff-Rieslinge (vor allem die feinfruchtigen und kraftvollen „Großen Gewächse“– auch aus 2013) in den letzten Jahren keinesfalls abgesackt, sondern eindeutig gestiegen! Die edelsüßen Riesling Spätlesen des Guts sind nach wie vor vielschichtig und brillant. Deswegen feiert mein neues Buch PLANET RIESLING, das kurz vor Weihnachten im Tre Torri Verlag erscheinen wird, die Dönnhoff-Rieslinge und in der Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) vom 23. November habe ich Cornelius Dönnhoff zum Winzer des Jahre gekürt. So muss es sein!
Damit bin ich möglicherweise auch in die Schusslinie geraten, aber in meinen Buch und in der FAS-Kolumne geht es nur um die Wahrheit und dazu muss ein kritischer Journalist stehen. An Angriffe bin ich schon seit Jahrzehnten gewöhnt; wer eine klare Position bezieht, wird beschimpft. Ein Buch wie PLANET RIESLING, das die Riesling-Weine der Welt beschreibt, ist Jahre lang im Umlauf und bleibt die ganze Zeit der Kritik ausgesetzt. Gerne!
Manche Leser werden zu Recht fragen, warum das Weingut Dönnhoff in der Kritik steht. Ist das Gut nicht eines der Riesling-Monumente Deutschlands? Ja, das ist es schon und nicht erst seit gestern. Mit den Jahrgängen 1989 und 1990 ist Helmut Dönnhoff vom Geheimtipp zum international bekannten Riesling-Erzeuger avanciert. Nach der Jahrhundertwende ist „Dönnhoff“ durch einen großartigen Jahrgang nach dem Anderen zum Inbegriff der rassigen und mineralischen trockenen und der filigranen süßen Riesling-Weine geworden. Seitdem war die Rede von „der Helmut“ und manchmal war der Ton schon halbreligiös!
Nun wurde vor kurzer Zeit bekannt, dass Helmuts Sohn Cornelius (oben in Central Otago/Neuseeland) schon seit einigen Jahren hinter den Dönnhoff-Weinen steckt. Seit 2007 ist er für den Keller des Guts und viel mehr verantwortlich. Lange haben viele Mitglieder der deutschen Weinszene diesen Fakt verdrängt, weil sie an ihrem „heiligen Helmut“ festhalten wollten. Nach und nach mussten sie die tatsächliche Situation im Gut wahrnehmen und das war offensichtlich ein ziemlicher Schock. Aus der Sicht vieler Gegner ist Cornelius Dönnhoff das Problem, weil er nie wie sein Vater werden kann. Das ist natürlich gehässiger Unfug!
Auch „sachliche“ Argumente werden von manchen Gegner vorgebracht. Sie deuten mit dem großen Zeigefinger auf die angeblich glatten und/oder technokratischen Dönnhoff-Rieslinge. Das starke Wachstum des Guts seit der Jahrhundertwende wird als Bestätigung für diese Behauptung genommen. Doch nur wenn man gewollt die Dönnhoff-Weine im Vergleich mit misslungenen „Natural Wines“, die nur stinkig und ruppig schmecken, stellt, wirken sie „glatt“ oder „technokratisch“, bzw. reintönig und geschliffen. In der gegenwärtigen Weinszene gilt „Authentizität“ über Alles, auch wenn es stinkt und beißt! Urig auf Teufel komm raus waren die Dönnhoff-Rieslinge aber nie. Feinheit und Eleganz sind die Ziele von Cornelius, genauso wie sie es für seinen Vater Helmut waren.
Der Hauptunterschied zwischen den Weinen von Vater und Sohn erwächst aus der Klimaerwärmung. Während der 1970er, ‚80er und weit in den ‚90er Jahre musste Helmut um reife Trauben kämpfen. Heutzutage ist das aber kein großes Problem mehr. Das ist der Grund, warum die Weine von Cornelius oft etwas voller und einen Tick weicher in der Säure schmecken als die seines Vater. Aber auch dieser Umstand ist für die Gegner schlichtweg falsch; für sie muss Alles beim Alten bleiben.
Da denke ich an Friedrich Nietzsche, der solch krankhaft negative deutsche Geister als “Tarantulas” bezeichnet hat. Ich bin auf der Seite der globalen Community der Dönnhoff- und Riesling-Fans. Sie sind auch das Thema von PLANET RIESLING.
Good job, Stuart. Ich bin zwar kein ausgesprochener Dönnhoff-Fan, aber 2013 war herausragend auf dem Weingut und auch die letzten Jahrgänge waren großartig. Die Herabstufung im GM ist mir rätselhaft. Just politics.
Alles Gute,
Martin
Ich bin ja nicht immer deiner Meinung – hier allerdings voll und ganz.
Das Problem hatten übrigens auch Lucas Pichler und Gerhard Kracher. Bei Lucas total lächerlich, weil er schon lange die Verantwortung über hatte – und bei Gerhrad war es halt das Vorurteil, dass der Sohn niemals so gut sein könne, wie der Vater…
Was für ein Blödsinn.
Gruss aus Wien
Knalli
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