Am 21. August auf der Buch-Release-Party von STUART PIGOTTS KLEINER GENIALER WEINFÜHRER 2009, kurz KGW genannt, im Admiralspalast an der Friedrichstraße in Berlin ist mir richtig klar geworden, wie groß der Unterschied zwischen dem KGW und anderen Weinführern ist. +++ Die im KGW ausgezeichneten Winzer, die auf der Bühne neben mir standen, sind nicht die, die in anderen Weinführern immer wieder siegen. +++ Im KGW gibt es keine Preise für die dickflüssigste Trockenbeerenauslese des Landes oder für den Winzer mit dem größten Minderwertigkeitskomplex des Jahres. +++ Der KGW verzichtet komplett auf sich dauernd wiederholende Huldigungen längst ausverkaufter angeblich großer Gewächse. +++ Im KGW geht es nur um tolle Weine zu freundlichen Preisen, die riesigen Spaß bereiten, und das spürte man auch an diesem Abend +++ Hans und Monika Kusterer von Weingut Kusterer in Esslingen/Württemberg waren ziemlich überrascht, den Preis für den Traumrosé des Jahres zu erhalten. +++ Es ist ein Lustwein, genau wie der Party-Rotwein des Jahres von Martin Tesch in Langenlonsheim/Nahe und der Party-Weißwein des Jahres von Erik Riffel in Bingen-Büdesheim/Rheinhessen. +++ Aber mit solchen Leichtigkeiten werden sie wenig Punkte in anderen Weinführern ernten. +++ Die Jungwinzer des Jahres Christian und Simone Stahl aus Auernhofen haben bisher wenig Beachtung von den allmächtigen Götter der Weinkritik erhalten, weil ihre Weine zu energiegeladen sind. +++ Und die Weine von Andreas Schneider, unser Obstweinerzeuger des Jahres, wurden nicht wahrgenommen, weil sie „nur“ aus Äpfeln und Birnen sind und damit nicht kritikwürdig +++ Glücklicherweise scheint es den Weintrinkern aber immer mehr um lebendige Weine und immer weniger um tote Punkte zu gehen!