Heute fand ein „Winzer-Rodeo“ in Tauberzell/Franken statt, und ich ritt auf dem „Bronco“! +++ Das klingt lustig und gefährlich, was es auch war, aber es war auch notwendig. +++ Meine zehn Rebzeilen liegen in die Parzelle Schneider in der Lage Tauberzeller Hasennestle/Franken, die 68 Prozent steil ist und der Boden deswegen nur mit einem vom Seil gezogenen Sitzpflug bearbeitet werden kann. +++ Nach der klassischen Theorie ist es etwas zu früh dafür, aber der Boden im Schneider ist ziemlich reich an Stickstoff und die Reben daher deutlich zu wüchsig. +++ Ich will aber dieses Jahr tolle Trauben erzeugen, nicht einen Dschungel aus Reblaub! +++ Wenn dieser Stickstoff frühzeitig mineralisiert wird und ein guter Teil in Unkraut wandelt, dann wird es nicht zu viel in der Bodenlösung geben, wenn nach der Blüte die Reben anfangen ihn aufzunehmen. +++ Zuerst musste ich den Pflug von der Straße am oberen Rand der Parzelle zwischen den Rebzeilen runterziehen, ihn richten, darauf steigen und ihn dann den Berg hoch reiten, bzw. steuern, während die Seilwinde am Traktor ihn hochzieht. +++ Das tolle Wetter – um die 20° Celsius und strahlender Sonnenschein – hat sehr geholfen die zehnfache Wiederholung locker zu schaffen. +++ Ich habe ein wenig Übung gebraucht, aber es war nicht schwierig, sondern eher abenteuerlich. +++ So haben wir den Boden bis etwa 20 Zentimeter kräftig gelockert und konnten sehen, wie viele Regenwürmer dort unterwegs sind. +++ Eine ganze Menge Gras ist seit meinem letzten Besuch gewachsen, aber es ist kurz und problematisches Unkraut ist noch gar nicht zu sehen. +++ Das stimmt mich positiv, dass meine Null-Herbizid-Politik nicht blauäugig ist. +++ Rebensaft tröpfelt aus den Schnittwunden an den Fruchtruten der Reben und ein einige Knospen waren schon aktiv.+++ Die Hummeln und Schmetterlinge haben mir gesagt, dass es nur noch wenige Wochen dauern wird, bis ich mit dem Ausbrechen von den Doppeltrieben anfangen muss. +++ Die Natur kommt in Schwung, und ich muss hinter ihr her rennen und reiten!