Wagner-Stempel – 2006
Scheurebe trocken, 8,50 €
„Unsere Gesellschaft hat sich geändert“, sagte mir Markus Schneider, der junge wilde Winzer aus Ellerstadt/Pfalz (www.weingutschneider.de), Juli 2005. Der Wein ändert sich nicht nur, weil es immer wieder einen neuen Jahrgang gibt und der Wein in der Flasche reift, sondern auch weil wir Konsumenten uns ständig ändern.
Noch vor wenigen Jahren waren die Weine der Neuzüchtung Scheurebe mega-out und so wenig salonfähig wie nur denkbar. Nur wenige Spezialisten wie Weingut Pfeffingen in Bad Dürkheim/Pfalz (www.pfeffingen.de) konnten saftige Weine aus der duftstarken Traube mit Riesling-Verwandschaft erfolgreich vermarkten. In ihrer rheinhessischen Heimat – sie ist 1917 von Georg Scheu in Alzey gekreuzt worden – war sie ein allgegenwärtiger Ladenhüter.
Erst als Philipp Wittmann vom gleichnamigen Weingut in Westhofen/Rheinhessen (www.wittmannweingut.com) 2000 seine trockene Scheurebe selbstbewusst als „unser Sauvignon blanc“ anpries, begann sich die Stimmung zu drehen. Inzwischen haben die Wittmanns nicht genug Scheu, um die Nachfrage zu befriedigen, obwohl sie ihre Fläche ziemlich vergrößert haben ! Das, was vorher als Nachteil galt – die starken schwarzen Johannisbeer- und Grapefruit-Aromen der Sorte – wird jetzt vom Publikum eindeutig geschätzt.
Weingut: Weingut Wagner-Stempel in Siefersheim