Bis vor wenigen Stunden war ich auf der dunklen Seite von Planet Geisenheim bei einer nächtlichen Poolparty mit Gestalten, die wie Figuren aus Paul Thomas Andersons Film „Boogie Night“ wirkten. +++ Weil es kein Licht gab, herrschte ein düsteres Schattenspiel, aber die Rauschkulisse war dafür umso prächtiger. +++ Ein Magnum trockener Riesling „Rex“ vom Weingut Safe Sex aus einem nahe liegenden Anbaugebiet kurbelte die Stimmung mächtig an. +++ Es ist eine ganze Weile her, dass ich geschwommen bin und mit viel gutem sächsischen Wein im Blut – danke Maria für der lustige Vorspiel am frühen Abend! – war ich skeptisch, ob es überhaupt funktionieren würde, aber doch! +++ Dann war ich im Kampfspiel einer Seelöwin im schwarzen Bikini definitiv unterlegen und habe den Schleudersitz betätigt. +++ Es scheint viele versteckte Pools in Geisenheim zu geben, und es war wahrscheinlich nicht die einzige geheime Party gestern. +++ „Klausuren?“ +++ Die Boogie-Night-Gestalten von Geisenheim haben sie erfolgreich vergessen, obwohl sie bald mächtig auf dem studentische Tagesprogramm der Fachhochschule für Weinbau stehen werden. +++ „Wirtschaftskrise?“ +++ Ich habe es geschafft, meine laufende Steuerprüfung zu vergessen, was keine Kleinigkeit ist. +++ Die letzten Wochen habe ich mich manchmal gefragt, was ich machen soll, wenn meine eigene Existenz nicht weiter vom Finanzamt anerkannt wird! +++ Der Abend warf aber einen unerwarteten Gewinn ab: Ich kam mit zehn frischen Öko-Eiern im Rücksack nach Hause – danke nochmals Maria! +++ Jetzt bin ich wieder auf der hellen Seite des Planeten, und mit so vielen Eiern im Sack werde ich eine Weile durchhalten. +++ Jetzt sind es nur noch drei Monate, bis mein Buch, woran ich seit drei Jahren arbeite, „Wein Weit Weg“, erscheint. +++ Ich bin gespannt, wie Planet Geisenheim und der Rest der Republik auf diese Erzählungen aus der Weinferne (auch die deutsche Weinferne, bzw. fernab von unseren Erwartungen Punkto Weinbau) reagiert. +++ Sie sind so bunt wie der letzte Nacht war!