Wein des Monats – März 2009

Müller-Thurgau
2008 MÜLLER-THURGAU FEDERSTAHL: 5 Euro vom Weingut Stahl

Theoretisch ist Müller-Thurgau die banalste Traubensorte Deutschlands, weil sie nur weiche und vordergründig parfumierte Weine ergeben kann. Theoretisch ist Auernhofen/Franken der banalste Weinort Deutschlands. In diesem kleinen stark von Landwirtschaft geprägten Ort ist der Wein kaum sichtbar und das Schwein oft gut riechbar. Theoretisch kann die Kombination davon nur schrecklich schmecken. Aber der 2008 MÜLLER-THURGAU FEDERSTAHL von Christian und Simone Stahl trotzt diesen Theorien auf spektakuläre Weise. Der Wein funkelt wie ein echter kleiner Diamant, duftet nach Frühlingsblüten und weißen Gummibärchen und hat eine enorme Frische, die geradezu erotisch wirkt.
Er ist beileibe nicht der einzige genial trotzige Wein der von dem jungen Paar erzeugt wird. Während der letzten Jahre haben sie eine Reihe erstaunlicher Weißweine entwickelt, die definitiv neben „Rammstein“ und „Gegen die Wand“ unter radikaler deutscher Pop-Kultur einzustufen sind. Dass sie die alten Weinkritiker weder amüsiert noch begeistert, soll nicht überraschen, aber das interessiert das begeisterte Publikum nicht. Genau wie es Punk-Rock ohne Kritikerlob nach oben schaffte, schaffen es auch die Stahls.
Deswegen mache ich mein Weinbau-Projekt – 400 Müller-Thurgau-Reben in 68-prozentig steiler Hanglage – bei Ihnen. Tagsüber schaffe ich im Weinberg, abends werden abgedrehte Filme geschaut und gesoffen. Es macht riesig Spaß!

Weingut Stahl
Lange Dorfstraße 21
D 97215 Auernhofen
Tel: +49 (0)98 48 / 9 68 96
E-Mail: mail@winzerhof-stahl.de
Internet: www.winzerhof-stahl.de

Weingut: Weingut Stahl

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